14. Dezember 2018
Der digitale Wandel erfordert Mut zur Veränderung. Und auch, kreativen Ideen einen Raum zum Entstehen und Wachsen zu geben. Beides ist häufiger in kleinen agilen Start-ups und seltener in großen Konzernstrukturen anzutreffen. Dafür bieten große Unternehmen viel Erfahrung und auf dem Markt bewiesene unternehmerische Kompetenz. Pionierleistung kostet auch Geld. Hier helfen Acceleratoren-Programme wie Wayra von Telefónica.
Digitale Pioniere stehen hoch im Kurs. Sie werden geschätzt als Unternehmenslenker und Führungspersönlichkeiten, die die digitale Transformation in ihren Unternehmen beispielgebend gestalten – und damit anderen Menschen und Unternehmen Mut machen. Branchenauszeichnungen gibt es seit mehreren Jahren, darunter den Digital Leader Award, der seit 2016 jährlich von IDG Deutschland und Dimension Data Germany vergeben wird, oder die Liste der Technologiepioniere, die das Weltwirtschaftsforum in Davos seit 2000 veröffentlicht.
Größere und kleinere Firmen konnten diese Auszeichnungen erringen: Unter anderen wurden die Eucon Digital GmbH, die eine Künstliche Intelligenz basierte Dokumentenverarbeitung zur effizienten Schadenregulierung in der Versicherungsbranche entwickelt hat, oder die Koncept Hotel Management GmbH, die die Front-end-Prozesse im Hotel vollständig digitalisiert hat, in diesem Jahr mit dem Digital Leader Award ausgezeichnet. Solche Preise schaffen Vorbilder. Das funktioniert auch weltweit seit fast zwei Jahrzehnten, denn die vom Weltwirtschaftsforum ausgezeichneten Technologiepioniere sind Start-up-Unternehmen aus der ganzen Welt, die neue Technologien und Innovationen entwerfen, entwickeln und umsetzen – und die das Zeug dazu haben, signifikanten Einfluss auf Wirtschaft und Gesellschaft zu nehmen. Die diesjährigen Technologiepioniere sind in vielfältigen Bereichen aktiv, sei es Künstliche Intelligenz (KI), Big Data und Internet der Dinge (IoT), Biotechnologie, Blockchain, autonomes Fahren, Cyber-Sicherheit, landwirtschaftliche Zukunftstechnologien, Microgrids zur dezentralen Stromerzeugung sowie Robotik. Eine Mehrheit der ausgezeichneten Unternehmen (54 Prozent) kommt aus Ländern außerhalb der Vereinigten Staaten und des Silicon Valley, darunter viele aus Schwellenländern, ein Viertel (25 Prozent) wird von Frauen geleitet.
Auch in Deutschland leisten viele kleine Unternehmen und Tech-Start-ups echte Pionierarbeit auf dem Weg in die digitale Zukunft. Sie brechen mit ihrer Veränderungsbereitschaft und ihren Ideen dem Neuen Bahn. Ihr Wille, das Neue mitzugestalten, lässt sie auch andere für neue Ideen gewinnen.
Zu ihnen gehört beispielsweise Matchinguu, ein Unternehmen, das eine Lösung für passende Push-Nachrichten auf dem Smartphone als Marketing-Produkt entwickelt hat. Die Lösung ist so gut, dass Matchinguu 2017 von Verve, einem Unternehmen für standortbasiertes Mobile-Marketing, übernommen wurde. Oder nehmen wir Parkpocket, ein junges Start-up, das eigentlich nur das Parkplatzproblem in größeren Städten und Gemeinden lösen wollte. Die 2013 in München gegründete Firma bietet Apps, mit deren Hilfe Nutzer freie Parkplätze in ihrer Nähe finden und Parkgebühren einsehen können. Darüber hinaus unterstützt sie Autohersteller, Zulieferer und Kommunen bei der Entwicklung intelligenter Mobilitätssysteme. Auch hier ließ der Erfolg nicht lange auf sich warten: Das Jungunternehmen wurden von Continental gekauft. Der DAX-Konzern sicherte sich damit datenbasierte Lösungen bei der Parkplatzfindung. Ein drittes Beispiel ist das Münchner Start-up Neokami, das mit Künstlicher Intelligenz Firmendaten schützt, indem es plattformübergreifend sensible Daten identifiziert, sichert und verwaltet. Es wurde von dem auf IoT spezialisierten Unternehmen Relayr übernommen, das diese Kompetenz zum Ausbau des eigenen IoT-Portfolios nutzt.
Abgesehen von kreativen Ideen und dem Mut zur Veränderung – was haben diese drei Unternehmen sonst noch gemeinsam? Sie gehören zu den Start-ups, die das Potenzial für signifikante Veränderungen im Markt besitzen und deren Geschäftsidee schon einigermaßen erkennbare Formen angenommen hat. Deshalb wurden sie durch Accelerator-Programm Wayra von Telefónica direkt unterstützt.
Neben einer finanziellen Förderung erhielten diese Firmen zum Beispiel Arbeitsräume, ein spezielles Mentoring, Zugang zu Investoren und zum Netzwerk der Telefónica Deutschland Group. Sie haben Telefónica als Kunden gewonnen, was ihnen diesen Innovations- und Wachstumsschub ermöglicht. Das Accelerator-Programm Wayra wurde 2012 ins Leben gerufen und hat seither weltweit rund 40 innovative und technologieorientierte Start-ups unterstützt. Seit Ende 2017 setzt Wayra darauf, Startups mit dem Telefónica-Konzern zu verbinden, um ihnen das Testen und Skalieren ihrer Lösungen zu ermöglichen.
Die digitale Welt dreht sich immer schneller weiter. Im vergangenen Dezember haben Wayra und VW Data Lab eine Kooperation zur Innovationsförderung in den Bereichen maschinelles Lernen, Datenanalytik und künstliche Intelligenz gestartet. Als erstes Startup dieser Kooperation wird das Madrider Start-up eccocar gefördert, das integrierte Lösungen für individualisiertes Carsharing und intelligentes Flottenmanagement entwickelt. Zudem hat Wayra Germany ein branchenübergreifendes Programm mit der Fluxunit GmbH, dem Venture-Capital-Unternehmen von Osram, gestartet. Die beiden Partner setzen auf eine Kooperation mit reiferen Start-up aus dem Bereich des Industrial Internet of Things (IIoT), das Lösungen für Produktivität und Effizienz, Asset Tracking sowie Wertschöpfung und industrielle Verschleißteile bietet.
Die Digitalisierung verändert die Welt, in der wir leben. Kaum eine Branche wird von dem Wandel unberührt bleiben. Mitunter kommt es zur Disruption – das ist der Fall, wenn Innovationen die Erfolgsgeschichte einer bestehenden Technologie ersetzen oder diese vom Markt verdrängen. An diesem Punkt der Entwicklung stehen wir. Gemeinsam können wir den Wandel gestalten.