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IP-Umstieg: Welche Telefonanlage passt zu mir?

13. August 2018

Das Ende von ISDN naht. Noch in diesem Jahr will die Deutsche Telekom das entsprechende Netz abschalten. Höchste Zeit also, dass Unternehmen ihre Telefonie auf die zukunftssichere IP-Technologie (Internet Protokoll) umsteigen. Doch welche Lösung ist die passende für Ihr Unternehmen? Im Wesentlichen gibt es drei Möglichkeiten für die Umstellung von ISDN-Anlagen auf All-IP. Eine davon ist auch für Sie die richtige.

Der direkte Draht zu Kunden, Lieferanten und Partnern ist für die allermeisten Unternehmen erfolgsentscheidend. Doch noch in diesem Jahr ändert sich daran etwas. Auch wenn der „direkte Draht“ meistens nur als sprachliches Bild verwendet wird, hat er bisher immer noch einen realen physischen Hintergrund: Bei der klassischen Telefonie laufen die Gespräche über einen konkreten Draht zwischen Anrufer und Anrufenden. Zwar mit vielen Zwischenstationen, und heute sind große Teile der Gesprächsweiterleitung auf modernere Technologien umgestellt, sodass keine 1:1-Verbindung an einem Draht nachvollzogen werden kann – aber mindestens theoretisch war dies möglich. Doch eben dieser Draht wird noch in diesem Jahr komplett durch die IP-Technologie ersetzt: Nicht mehr eine isolierte Leitung wird für ein Telefongespräch benötigt, sondern nur ein Teil ihrer Kapazität. Und die Sprache, die bisher nur über einen sprichwörtlichen Draht übertragen wurde, wird in viele digitale Pakete aufgeteilt, die über ein Netzwerk ihren Empfänger finden. Viele Pakete können parallel übertragen werden, was ganz wesentlich für eine effizientere Nutzung der Verbindungsmöglichkeiten sorgt. Eine wichtige Motivation für die Umstellung der Telefonnetze auf das Internet Protokoll (IP).

Der Umstieg auf IP bietet Selbstständigen und Unternehmen viele neue Möglichkeiten. So sind zum Beispiel E-Mail, Telefon, Instant Messaging, Videokonferenzen und Web Collaboration innerhalb eines IP-Netzwerks über alle Geräte sofort und ohne Medienbrüche verfügbar. IP beschleunigt die Kommunikation und die Zusammenarbeit über mehrere Standorte hinweg – und auch die Sprachqualität kann verbessert werden. Doch nicht jeder Betrieb möchte alle technischen Möglichkeiten von IP-Telefonie nutzen – oder hat kurzfristig das nötige Kleingeld für die Investition parat. Deshalb ist es sinnvoll, sich zunächst über die eigenen Anforderungen an eine passende Telefonanlage Gedanken zu machen und dann die richtige Lösung auszuwählen. Für den Umstieg von ISDN auf IP-Telefonie gibt es im Wesentlichen drei Möglichkeiten:

Möglichkeit 1: ISDN-Telefonanlage mit All-IP-Gateway

Sie möchten Ihre bisherige ISDN-Telefonanlage beibehalten? Technisch gar kein Problem! Ein vorgeschalteter Voice-Router vermittelt zwischen ISDN-Telefonanlage und dem IP-Netz Ihres Telekommunikationsanbieters. Er nimmt die Sprachpakete aus dem Netzanschluss entgegen und wandelt sie in Sprachsignale für Ihre Anlage um – und umgekehrt. Das bedeutet, die Änderungen sind minimal – und betreffen nur die Schnittstelle zum öffentlichen Telefonnetz. Die bisherige ISDN-Telefonanlage und Ihre ISDN-Endgeräte arbeiten weiter wie bisher. Es braucht nicht sofort in eine neue Telekommunikations-Infrastruktur investiert zu werden. Dafür müssen Sie weiterhin mit separaten Infrastrukturen für Telefonie und Computer leben und verzichten auf Komfort- und Zusatzfunktionen, die nur die echte IP-Telefonie ermöglicht.

Möglichkeit 2: IP-Telefonanlage

Der technische Fortschritt lässt sich natürlich nicht aufhalten. Wenn Sie alle Vorteile und neue Funktionen von All-IP, dem einheitlichen Netz auf Internet-Protokoll-Basis, nutzen möchten, benötigen Sie eine IP-fähige Telefonanlage, einen Breitband-Internet-Anschluss und einen Voice-Router – sowie eine SIP-Verbindungen. Hierfür gibt es zwei Möglichkeiten: „SIP-Trunk” mit Internetdienst. In dem Fall teilen sich Internet-Services in Ihrem Unternehmen und Telefonie die vorhandene Bandbreite. Das ist kostengünstig, da nur eine Leitung, ein Anschluss ans Netz des Telekommunikationsunternehmens gebraucht wird. Die Alternative ist „SIP-Trunk” ohne Internetdienst. Diese Variante erhöht die Sicherheit, da der Telefonanschluss komplett vom Internet getrennt ist. Vorteil: IT und Telefonie lassen sich zentral konfigurieren, verwalten und verzahnen. Einen kleinen Wermutstropfen gibt es: Sie müssen in eine neue Telefonanlage investieren, falls die bestehende nicht „IP-ready“ ist.

Möglichkeit 3: Virtuelle Telefonanlage

Drei Möglichkeiten

Wer für die neue Technologie nicht allzu tief in die Tasche greifen möchte, sollte eine Cloud-Lösung in Erwägung ziehen. Sie ist sehr flexibel, und es ist keine Investition in eine neue Telefonanlage erforderlich. Der eigentliche Telefonie-Service wird im redundanten Rechenzentrum des spezialisierten Anbieters gehostet und über eine Internetverbindung bereitgestellt. Telefone im Unternehmen können einfach über das lokale Computer-Netzwerk (LAN oder WALN) angeschlossen und per Log-in genutzt werden. Die Lösung ist flexibel auf die aktuellen Mitarbeiterzahlen und mehrere Standorte skalierbar. Der Tarif berechnet sich nach der tatsächlichen Nutzung. Was hingegen bei der Cloud-Variante schwerer zu realisieren ist, sind individuelle Sonderlösungen, etwa für die Anbindung von speziellen Notrufsystemen.

So wählen Sie richtig

So waehlen Sie richtig

Jedes Unternehmen muss zunächst die eigenen Anforderungen definieren. Unsere Infografik zeigt die Vor- und Nachteile der drei Alternativen noch einmal anhand von grünen, gelben und roten Farbskalen im Überblick.

„Und was machen die anderen?“, fragen Sie sich vielleicht. Wenig überraschend ist, dass die Mehrheit der deutschen Unternehmen im Sinne des Investitionsschutzes ihre alte TK-Anlage weiter nutzen und nur den Router ausgetauscht oder aufgerüstet haben – das zeigte eine Umfrage von Lancom Systems vom September 2017. Mittlerweile dürfte sich der Anteil der Unternehmen, die auf All-IP umstellen, jedoch erhöht haben, denn die Lancom-Umfrage zeigt auch, dass 73 Prozent der Unternehmen nach ihrer IP-Umstellung Vorteile für sich erkannt haben: Fast die Hälfte lobt die Flexibilität der modernen Technologie, ein Drittel ist von den zusätzlichen Funktionen und Diensten begeistert.

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Nicht auf die lange Bank schieben

Ganz gleich wie Sie sich entscheiden. Schieben Sie den Wechsel nicht auf die lange Bank, sondern entscheiden sich jetzt für eine der drei Möglichkeiten. Es muss ja nicht für immer sein. Änderungen sind auch später möglich. Zum Jahresende dürfte es allerdings richtig eng werden. Von den 19,15 Millionen Festnetzanschlüssen in Deutschland waren gegen Ende des 1. Quartals 2018 erst 12,843 Millionen Anschlüsse auf die neue Technik migriert. Europaweit (ohne Deutschland) warten immer noch etwa 2,5 Millionen Festnetzanschlüsse der Deutschen Telekom auf die Umstellung.

Sie möchten am 31. Dezember 2018 sicher nicht zu den letzten gehören, die Ihre Telefonanlage gerade noch so am Laufen halten – denn der Letzte, der macht bekanntlich das Licht aus.

Nutzen Sie deshalb jetzt die Gelegenheit und prüfen Sie die Telefonie-Angebote auf dem Markt. O2 Business ist Ihr kompetenter Partner, mit dem Sie den Weg in die IP-Telefonie schaffen.

O2 Business: All-IP gehört die Zukunft.

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