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Wie hoch ist die 5G-Reichweite? Fakten und Einflussfaktoren

05.02.2025

Ein Mobilfunkmast im Sonnenuntergang

Die Einführung von 5G im Jahr 2019 eröffnete neue Möglichkeiten für den Mobilfunk – und für Unternehmen in nahezu allen Branchen. Eine zentrale Frage kommt dabei immer wieder auf: Wie weit reicht das 5G-Signal und was beeinflusst die Reichweite? In diesem Ratgeber klären wir die wichtigsten Aspekte.

Wie hoch ist die Reichweite eines Mobilfunkmasts mit 5G?

Der 5G-Standard nutzt im Vergleich zu früheren Mobilfunkgenerationen ein breiteres Spektrum an Mobilfunkfrequenzen. Es lässt sich in drei Hauptbereiche unterteilen: niedrige, mittlere und hohe Frequenzen. Die Reichweite eines 5G-Mobilfunkmasts hängt maßgeblich von den genutzten Frequenzen ab. Je höher die Frequenz, desto kürzer ist die Reichweite, jedoch mit höherer Datenrate.

Niedrigere Frequenzbänder (z. B. 700 MHz): Diese Wellen dringen gut durch Hindernisse wie Gebäude und bieten eine Reichweite von bis zu 10 Kilometern. Sie kommen vor allem in ländlichen Gebieten zum Einsatz, um große Flächen abzudecken.

Mittlere Frequenzbänder (z. B. 3,5 GHz): Mit einer Reichweite von etwa 1 bis 2 Kilometern eignen sich diese Frequenzen ideal für den Einsatz in städtischen Gebieten. Sie bieten eine gute Abdeckung und eine solide Datenrate. Dieser Frequenzbereich von 2,1 bis 3,6 GHz dominiert aktuell im 5G-Mobilfunkstandard.

Hohe Frequenzbänder (z. B. 26 GHz): Diese sogenannten Millimeterwellen (mmWave) ermöglichen extrem hohe Datenraten, reichen jedoch oft nur wenige Hundert Meter weit. Sie eignen sich vor allem für dicht bebaute Städte und Hotspots sowie für industrielle Anwendungen. In Deutschland sind diese Frequenzen aktuell noch nicht verfügbar.

Welche Faktoren beeinflussen die Reichweite des 5G-Signals?

Die Reichweite von 5G-Signalen hängt von mehreren Faktoren ab, die sich gegenseitig beeinflussen. Zu den wichtigsten zählen:

Der genutzte Frequenzbereich

Hindernisse wie Gebäude und Bäume

Wetterbedingungen wie Regen und Schnee

Die Streuung des Signals in der Atmosphäre

Frequenzbereich und Reichweite

Der Frequenzbereich ist der zentrale Faktor, der die Reichweite eines 5G-Signals bestimmt. Niedrigfrequente Wellen (z. B. 700 MHz) haben vergleichsweise lange Wellenlängen, die gut durch Hindernisse wie Wände und Bäume dringen können. Sie ermöglichen eine große Abdeckung – ideal für ländliche Gebiete. Höherfrequente Wellen (z. B. 26 GHz) wie Millimeterwellen haben hingegen kürzere Wellenlängen. Deshalb ist ihre Reichweite begrenzt, da sie stärker von Hindernissen reflektiert oder absorbiert werden. Besonders in Städten und innerhalb von Gebäuden können somit die Materialeigenschaften von Wänden und anderen Oberflächen die Reichweite des Mobilfunksignals beeinflussen.

Wetterbedingungen und Atmosphäre

Auch das Wetter spielt eine Rolle: Regen, Schnee und dichter Nebel können das 5G-Signal abschwächen – insbesondere bei höheren Frequenzen. Hochfrequente Wellen werden zudem stärker von kleinen Partikeln in der Luft gestreut oder absorbiert. Aus diesen Gründen kann die Signalstärke von 5G besonders bei größeren Distanzen abnehmen.

Energieverlust bei hohen Frequenzen

Höherfrequente Signale verlieren schneller an Energie als niedrigfrequente Signale, wenn sie durch die Luft „reisen“. Das ist durch die physikalischen Eigenschaften der elektromagnetischen Wellen bedingt. 

Ein Beispiel: Stellen Sie sich vor, Sie werfen einen großen Ball (niedrige Frequenz) und einen kleinen Ball (hohe Frequenz) in die Luft. Der kleine Ball wird schneller durch Wind oder andere Hindernisse abgelenkt und verliert eher an Schwung. Ähnlich verhält es sich mit hochfrequenten Signalen, die empfindlicher auf äußere Einflüsse reagieren als niedrigfrequente Signale.

Wie lässt sich die Reichweite von 5G in schwierigen Umgebungen verbessern?

Es gibt mehrere Ansätze, um die 5G-Reichweite in schwierigen Umgebungen zu verbessern. Ein wichtiger Ansatz sind sogenannte Small Cells. Das sind kleine Mobilfunkzellen, die das Signal in dicht bebauten oder stark genutzten Bereichen verstärken. 

Außerdem können Repeater und Signalverstärker schwache Signale optimieren. Dabei handelt es sich nicht um die kleinen Wi-Fi-Repeater, die das heimische WLAN-Signal verstärken, sondern um speziell für Mobilfunknetze entwickelte Geräte. Sie empfangen das Signal eines 5G-Mobilfunkmasts, verstärken es und leiten es gezielt weiter, um schwache Bereiche abzudecken. Technologien wie Beamforming und die Nutzung von niedrigeren Frequenzen können die Abdeckung in schwierigen Umgebungen ebenfalls verbessern.

5G-Reichweite im Überblick

Die 5G-Reichweite …

eines Mobilfunkmasts hängt von der genutzten Frequenz ab: 5G-Signale auf niedrigen Frequenzen (z. B. 700 MHz) reichen bis zu 10 km weit. Auf hohen Frequenzen (z. B. 26 GHz) liegt die 5G-Reichweite meist unter 1 km.

unterliegt Einflussfaktoren wie Hindernissen, Wetterbedingungen und Netzwerkauslastung. 

lässt sich in schwierigen Umgebungen verbessern, u. a. mit Small Cells, die das Signal verstärken.

Häufig gestellte Fragen

Die Reichweite von 5G ist in der Regel geringer als die von 4G oder LTE. Das gilt insbesondere bei höheren Frequenzen wie Millimeterwellen (z. B. 26 GHz), die 5G verwendet.

4G-Signale können auf niedrigen Frequenzen (z. B. 800 MHz) mehrere Kilometer weit reichen.

Niedrige 5G-Frequenzen (z. B. 700 MHz) bieten ähnliche Reichweiten wie 4G und decken auch große Flächen ab.

Die Reichweite von 5G-Signalen auf höheren Frequenzen liegt oft unter 1 Kilometer.

Mehr zu den Unterschieden zwischen 5G und LTE lesen Sie im verlinkten Artikel.

Edge-Computing hilft, die geringere Reichweite von 5G auszugleichen, indem es die Datenverarbeitung näher an die Endgeräte verlagert. Das reduziert die Latenz und erhöht die Effizienz, selbst wenn das Signal schwächer wird. Für Anwendungen wie autonome Fahrzeuge oder die Industrie 4.0, die schnelle Reaktionszeiten benötigen, ist Edge-Computing besonders wichtig, da es von der höheren Kapazität und Geschwindigkeit von 5G profitiert.

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