Auch der Mobile World Congress (MWC) 2025 kam nicht an dem Topthema vorbei, das zurzeit Technologiewelt, Unternehmen und Gesellschaft gleichermaßen bewegt: Künstliche Intelligenz. Der Schlüssel dazu sind leistungsstarke Netze, damit die Daten ihren Weg von der Anwendung zur KI und zurück finden – denn erst so kann KI in den Dienst von Medizin, Wirtschaft, Sicherheit und viele andere Bereiche gestellt werden. Damit der Mensch davon den Nutzen hat.
Rund 109.000 Besucherinnen und Besucher zog der MWC 2025 auf das Messegelände von Barcelona. Sie ließen sich von fortschrittlichen mobilen Technologien und KI faszinieren. Längst sind sie wichtige Treiber in Gesellschaft und Wirtschaft geworden. John Hoffman, CEO des Veranstalters GSMA Ltd., sagte:
„Die diesjährige Veranstaltung hat gezeigt, wie schnell die Technologie die Welt um uns herum verändert. Ich kann es kaum erwarten zu sehen, wohin uns dieser Schwung als nächstes führt, vor allem, wenn wir im Juni dieses Jahres zum MWC25 Shanghai aufbrechen.“
Mit diesem Ausblick machte Hoffman gleich deutlich: Die disruptive Kraft, die besonders Mobilfunk und KI im Zusammenspiel entfalten, wirkt global, rund um den Globus. Sie ist so umfassend, dass sie alle Lebens- und Wirtschaftsbereiche ergreift, und zwar in jedem Land. Telefónica als einer der großen Aussteller auf dem MWC zeigte, die wie diese Veränderungen ganz konkret aussehen können. So bringen im Gesundheitswesen schnelle Netze künstliche Intelligenz unmittelbar an Patienten und Patientinnen heran, um beispielsweise eine so weit verbreitete Krankheit wie den Grauen Star schneller zu diagnostizieren zu können. Mit „CatEye“ präsentierte Telefónica eine entsprechende medizinische Anwendung, die die Trübung der Augenlinse, den Katarakt, früher erkennt, und zwar auch ohne Arzt vor Ort
Eine andere Anwendung namens „PointGuard“ beschleunigt und vereinfacht die medizinische Diagnose für immungeschwächte Patienten, beispielsweise mit Blutkrebs, in dem sie non-invasiv den Blutfluss analysiert, also ohne Piekser, vollkommen unblutig. Mit solchen innovativen Entwicklungen kann medizinische Expertise gerade auch in Regionen bereitgestellt werden, die sich jenseits der Metropolen befinden.
Künstliche Intelligenz bringt aber nicht nur Verbesserungen für Endnutzer. Sie ermöglicht auch einen Booster für die Cybersicherheit: Telefónica zeigte auf dem MWC, wie das Unternehmen KI nutzt, um in einem Cyber Defense Center seine digitale Infrastruktur noch besser schützt.
Andersherum stellt KI alle Technologiebereich aber auch vor große Herausforderungen: Sie kann eben auch eingesetzt werden, um unsere digitale Infrastruktur anzugreifen und zu manipulieren. Um das zu verhindern, hat die Wissenschaft bereits Systeme und Verfahren entwickelt, die selbst mit riesiger Rechenleistung wie etwa von Quantencomputer nicht geknackt werden können.
Telefónica zeigte auf dem MWC eine quantenverschlüsselte Glasfaserverbindung von zwei Krankenhäusern in Madrid, die sensible Patientendaten sicher geschützt vor Cyberkriminellen übertragt.
Solche Lösungen liefern die unerlässliche Grundlage dafür, dass neue technologische Entwicklungen wie KI, die auch in entlegenere Regionen vordringt, vertrauenswürdig und zuverlässig arbeiten können. Damit IoT-Anwendungen auch eben dort, in den entlegeneren Regionen funktionieren kann, hat O2 Business übrigens unmittelbar vor dem MWC eine neue Option vorgestellt: Satellite IoT. Damit werden nicht nur weiße Flecken im Mobilfunknetz geschlossen, sodass überall etwa für den Standard Narrowband-IoT ohne zusätzliche Hardware per Satellit Konnektivität genutzt werden kann. Satellite IoT bietet sich auch als Backup-Lösung an, falls andere Wege der IoT-Verbindung einmal nicht funktionieren sollten.
Für Anwender, die sich auf die enge Zusammenarbeit mit der digitalen Infrastruktur wie den Telekommunikationsnetze von Telefónica verlassen müssen, stellt das Unternehmen ein Open Gateway vor. Darin sieht die Telekommunikationsbranche großes Potenzial für das Geschäft, weil Kundenunternehmen und Partner darüber mit den offenen Programmierschnittstellen die digitale Infrastruktur unmittelbar an ihre Systeme, Anwendungen und Services anbinden können. Ein Beispiel hierfür ist das Open Gateway 5G Drones, über das Fähigkeiten eines 5G-Netzes direkt in die autonome Steuerung von Drohnen übernommen werden können. Für die Echtzeiterkennung von Hindernissen oder Alarmereignissen, wie sie für das sichere Fliegen von Drohnen unerlässlich sind, braucht es die kurzen Latenzzeiten, die 5G ermöglicht.
Natürlich nutzten auch in diesem Jahr Smartphone-Hersteller den MWC, um neue Modelle vorzustellen. Die Bandbreite reichte vom dünnen Tecno Spark Slim, das kaum dicker als sein USB-C-Ladeanschluss ist, über das Sonim PX Pro Thermal, ein schickes Smartphone mit Wärmebildkamera, bis hin zum Smartphone mit eingebautem Projektor und Akku von 33.000 Milliamperestunden, dem Oukitel WP100 Titan. Aber auch faltbaren Displays gehören zu den Blickfängen auf dem MWC. Lenovo vergrößert im ThinkBook Flip den Bildschirm eines Notebooks durch Aufklappen nach oben auf eine Größe von 18,1 Zoll.
So zeigte der MWC auch in diesem Jahr, dass selbst in einem so ausgereiften Markt wie dem Mobilfunk noch viele spannende Innovationen möglich sind und zum Anziehungspunkt der internationalen Techbranche werden. Die Zukunft von Mobilfunk und KI kommt jetzt richtig in Schwung.